‚Der Weg des Kreises‘ von Manitonquat ist ein wichtiges Buch für mich und ich empfehle es gerne und uneingeschränkt weiter.
Es ist recht dünn und Manitonquat schreibt gut verständlich.
Das Buch kann somit rasch gelesen werden.
Manitonquat’s Blick auf die Welt schenkt mir nicht nur Wissen, sondern auch Werkzeuge und damit Mittel, die mich ermächtigen mir meiner eigenen Wirkkraft und meiner Gestaltungsfähigkeit nochmal anders bewusst zu werden.
Durch diese daraus folgenden bewussten Wahlmöglichkeiten, kann ich dann gezielter aktiv werden, um mit kleinen Schritten in ein alternatives Handeln zu kommen, das nicht nur mich und meine Welt(sicht) verändern kann, sondern auch die Menschen mit verzaubert, die mit mir in Berührung kommen.
Das Buch beschreibt Zusammenhänge, Wege, Methoden und eben diese alternative Form zum üblichen miteinander-in-Kontakt-sein.
Zunächst hatte ich Mühe mit seinem Blick auf das europäische Gesellschaftssystem, für das er das Symbol einer Pyramide wählt, da an der Spitze einige wenige Menschen Macht und Herrschaft ausüben und das System an vielen Stellen auf Konkurrenz setzt, anstelle von Kooperation.
Wenn ich seiner Gesellschaftskritik aber mit dem Herzen lausche, kann ich seine Schlüsse sehr gut nachvollziehen, ihn und sein Denken gut verstehen und empfinde das, was er sagt und wie er es her leitet äußerst stimmig und folgerichtig.
Als Ältester eines indigenen Stammes aus Amerika blickt er auf eine komplett andere Geschichte zurück, als ich, die ich als weiße, europäische Frau in Deutschland geboren und aufgewachsen bin.
Es gibt da diesen Spruch von Bahar Yilmaz, an den ich bei Manitonquat‘s Buch denken muss:
„Wenn Du das Gefühl hast, nicht in diese Welt zu passen, liegt es vielleicht daran,
dass Du hier bist, um zu helfen, eine neue Welt zu erschaffen.“
Ich, für meinen Teil, habe große Lust, daran mitzuwirken, dass neben den bestehenden Formen auch hier und da gut funktionierende alternative Möglichkeiten entstehen, die irgendwann dann die überholten Strukturen ersetzen können.
Auch aus diesem Grund schätze ich dieses Buch sehr und schon bin ich bei einem weiteren Zitat:
»Man schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft.
Um etwas zu verändern, baut man Modelle, die das Alte überflüssig machen. «
Richard Buckminster Fuller
(1895 – 1983)
So bin ich Manitonquat dankbar, dass er so viele Jahrzehnte seines Lebens unter anderem genutzt hat,
um indigenes Wissen zu sammeln, zu lehren und zu verbreiten.
In seinem Buch stellt er dem herrschenden System und den alltäglichen zwischenmenschlichen Umgangsformen, Möglichkeiten und Alternativen, gegenüber, nämlich „den Weg des Kreises“.
Dieser „Weg des Kreises“ ist etwas, was für indigene Menschen, so genannte First Nations,
sehr, sehr lange funktioniert hat und grundsätzlich immer Früchte trägt, wenn es richtig verstanden ist und aus diesem Verständnis heraus gelebt wird.
Manitonquat erklärt, dass diese Form noch immer wirkt, sagt aber auch, dass es gut ist, den Weg des Kreises in das moderne Leben einzuflechten.
Das Buch legt damit Weisheiten offen, die den Zauber und die Wirkkraft dieser Alternative in ihren Grundlagen beschreibt und den Leser ermächtigt und ermutigt, selbst aktiv und kreativ zu werden.
So geht es beispielsweise in der Basis ‚im Kreis‘ um Respekt und Ehrlichkeit im Miteinander.
Es geht um ein offenes sich-mitteilen und ein authentisches im-Kontakt-miteinander-sein, was Verletzbarkeit und Intimität erfahrbar macht, woraus dann aber auch Stärke, Heilung, Kraft, Mut, Agilität und Vitalität erwächst.
Es geht um Verbundenheit und zwar in erster Linie mit sich selbst, dann aber auch mit anderen (Menschen), mit unserer Erde, der Tier- und Pflanzenweltum uns herum und letztlichauch um das Empfinden, in die Welt eingebettet, darin verankert, ja, beheimatet zu sein.
Und damit geht es dann auch darum kreisförmig zu leben und zu denken, was ich als ‚die heilige Kunst‘ bezeichnen mag.
Das Buch offenbart dem Leser, wie alte, eingefrorene Gefühle, die bislang nicht die Chance hatten, ausgedrückt und für wert betrachtet zu werden, wieder in Fluss kommen können, was das mit dem Menschen macht und wie sich dadurch der Blick auf den Menschen an sich verändern kann.
Auch indem er ein Menschenbild zeichnet, das vom Guten ausgeht,
auf das sich jedoch Prägungen und Muster legen, die hinderlich und aber auch auflösbar sind, hilft er, Klarheit und einen Weg zu einem guten Miteinander zu ebnen, wodurch sich ganz sichtbar auch der Blick auf die Menschheit an sich verändern kann.
Nicht nur auf den Mitmenschen bezogen, sondern bereits begonnen bei einem selbst, beginnen damit Heilungsprozesse in Gang zu kommen, welche die Erfahrbarkeit von Vertrautheit, heilsamer Intimität und Geborgenheit, sowie echter Nähe schaffen und immer weiter fördern.
Spannend finde ich auch seine Empfehlung, über den Aufbau einer autarken Lebensführung nachzudenken.
Durch das Kultivieren einzelner Gemüse- oder Obstpflanzen kann ein Schritt in Richtung Selbstversorgung unternommen werden und durch Tauschgeschäfte untereinander lässt sich dann auch etwas Unabhängigkeit von großen wirtschaftlichen Konzernen schaffen, wodurch sich das Ungleichgewicht zumindest minimal etwas reduzieren kann.
Für diejenigen, die sich mit dem Wesen eines Kreises noch nicht so gut auskennenist dieses Buch ebenso geeignet, wie für diejenigen, die bereits in Kreisen ihren Platz eingenommen haben, regelmäßig in einem sitzen oder Lust haben, zu eigenen Kreisen aufzurufen und noch Unterstützung, Anleitungen, Ideen oder Hilfestellungen suchen.
Das Buch ist, wie gesagt, rasch lesbar, einfach geschrieben und hält, für mein Empfinden, einen großen Schatz an Wissen, Möglichkeiten und Empowerment bereit.
Ich danke Manitionquat für sein Wirken und bin froh,
von diesem Buch im letzten Sommer erfahren zu haben.
Diana
Tags: Buchempfehlung
https://youtu.be/gGT4PtqF7ic
Ein ergänzender Link zum Thema 🙂